Monday, 1 May 2017

Der fette, doppelföpfige Adler oder wieviel Rakhia liegt in deinem Herzen verborgen?

Also machten wir uns auf den Weg ins Land des doppelköpfgen Adlers. Auf der Reise schwelgte ich in einem natuerlichen ”Klingeln”, einem Automatismus nach berauschter Nacht, welche es mir erlaubte meine Romantik in etwas balancierte Bahnen zu lenken. Diese Ausdrucksform kann wahrscheinlich gerade nur ein Wesen wirklich verstehen, und mehr will ich auch hier gar nicht dazu sagen. Auf jeden Fall half es, mich völligst entspannt in der Morgensonne im tristen Bari zu bewegen, um einen kompletten Tag sozusagen in harmonischer Frische zu ueberstehen. Daran änderte auch nicht, dass die echt spannende Organisationsfähigkeit der Hafengesellschaft , welche es tatsächlich schaffte, zwischen Ticketschalter, Bushaltplatz und eigentlicher Fähre einen Shuttlebus zu haben, der am Sonntag niemals fährt, wobei diese Institutionen in Abständen von jeweils drei Kilometern aufeinander folgten. Echt grosser Sport Jungs! Wer hatte denn diese verblödete Idee? Nachdem wir allerdings auf der Fähre uns einfanden, und dort einem älteren muslimischen Deutsch-Albaner begegneten, der wunderbar neben uns betete, mir dann ganz sanft seine Hände auf den Kopf legte, mich segnete, und daraufhin einlud ihn in den Bergen besuchen zu kommen, wusste ich das diese Reise schon auf rechten Wegen war. Dazu kamen mir bei seinem Gebet einfach nur die wundersamsten Erinnerungen aus meiner Zeit in Pakistan und Afhganistan, welche begannen dieses innere Lächeln zu vervielfältigen. Diese menschliche Reise ist unerwartet, voll von Deja-Vu`s und Gutherzigkeit, solange man selbst bereit ist, sich seiner Ängste bewusst zu sein und diese ein wenig herauszufordern. Später dann ergibt sich alles in sich selbst...
So war auch unsere Ankunft am Hafen in Durras ein ganz einfaches Hinuebergleiten ohne grossen Stress, und dann ein wundersames Ankommen im Backpacker Hostel bei Ilir in Tirana. Das Motto dieses Hauses ist so friedvoll wie sein Eigentuemer, und es besagt: ”A Day that changed the life of many – Never be afraid to give someone an oppertunity - never know what might come later – create your own world and welcome those who join in....every day is sheer beauty, if we give life a chance!”
Von der ersten Sekunde wusste ich in Ilir einen Freund fuer den Augenblick gefunden zu haben. Wir wuerden eingeladen werden, frei auf den Matrazen im Garten zu schlafen. Wir konnten uns Essen kochen. Wie Coyote sagte: ”Draussen ist Krieg, und hier herrscht Entspannung und Frieden” Schnell trafen wir auch einige gute Seelen. ”The crooked nose” Cameroon aus Schottland, welcher seit einem Jahr in Albanien verweilt, und mit Coyote voriges Jahr oben in den Bergen gelebt hatte. Stefan aus Holland, der auf der Suche ist, einen Platz zu finden, um dort ein Kollektiv zu gruenden, um allen dummen kapitalistischen Formen dieser Gesellschaft zu entsagen und sogar unser kleiner Alki aus Manchester war ein lustiger Kautz, der sich zwar einen Rakhia nach dem anderen reinschuettete, aber sich einfach gute Musik reinzog und ansonsten friedlich in seiner Ecke einen Teil dieser Energie aufsog. Schon am naechsten Tag waren aus unserer Zweier- eine Vierergruppe geworden, denn die beiden verdammt guten Kerle sollten uns nach Peshkopi, an die Grenze zum Kosovo, in ein weiteres Haus von Ilir begleiten. Auch hier wurden wir eingeladen wieder einmal ohne Entgeld zu bleiben, anstattdessen sollten wir alllerdings einen abgelegenen See aufsuchen, um die Wege in dieser Region fuer weitere Besucher zu markieren. Peshkopi liegt, fast touristenfrei, im Nordosten von Tirana am ziemlichen Ende einer vierstuendigen Serpentinenstrasse in einem recht abgelegenen Teil Albaniens. Hier findet man auch den höchsten schneebeladenen Berg mit knapp 2700m. Es gibt einige wundervolle Wanderungen in entweder menschenleerer Natur, oder aber die Letzten noch wirklich tradionellen Bergdörfern. Es ist das Land der Hirten, der Schafe und der einsamen Bären, die hier oben im Himmel ihr Darsein fristen. Es ist ein einfaches Leben noch weit vom Puls der hektischen Zeit Zentraleuropas. Die Menschen sitzen in den Kaffees oder bewirtschaften ihre Felder. Von Feigen, Aprikosen, dem hier in Massen produzierten Feta, Kirschen, Beeren, Walnuesse und jede Menge Kräuter gibt die Natur einiges an kulinarischen Freuden her.
Und auch der grosse universelle Lacher sollte nicht fehlen und immer wieder aus uns herausbrechen. So assen wir unser wirklich nicht spärliches Fruehstueck im Restaurant ”Kotzki”, was uns riesige Salate mit drei Käsesorten, Bohnensuppe und Brot servierte. Mir wurde erzählt, dass unter der Tatsache von internationaler humoristischer Linguistik und der stetigen Vermischung von Verwechslungen, die Worte ” Kog”= Kopf, wie auch ”Penis” = Auto hier völligst der albanischen Realität entsprechen.....also ich werde mir dann mal eine ”Kog” Massage verpassen lassen, und einer Dame einen Lift mit dem ”Penis” geben. Nur zum Grinsen... Beim morgendlichen Dorfespresso gibt es neben dem obligatorischen Wasserglas mit 50 Prozent Rakhia auch noch echten Elektropepp aus vollen Rohren zu bestaunen. Trance fuer 60-jährige, so ungefähr der Altersschnitt in der Dorfkneipe. Dazu laufen hier auch wilde Hunde, einige Ziegen und ein kleines Pferd auf der Terasse herum. Fehlt nur noch der Tanzbär im Zoo (Coyote), wuerde ich meinen, aber der liegt wild zitternd mit Ueberdosis in unbekannten Betten. Wahrscheinlich wird er bald den gewuenschten albanischen Rakhiasohn mit in die Schweiz einfuehren.
Es ist das perfekt Fruehsommerwetter. Auf den Bergen liegt noch etwas Schnee, die Blumenwiesen beginnen sich zu fuellen und die Aussentemperarur ist Nachts etwas kuehler, um tagsueber auf bestimmt 25 Grad anzusteigen. Die Bergalbaner sind umheimlich gastfreundliche Menschen. Alle haben immer Zeit, oftmals werden wir zum Essen eingeladen und auch die durchsichtige Gottesgabe (Rakhia) schenkt dem Ganzen seinen ganz eigenen Flair. Wenn man hier zu lang verweilt, wird man zum Vollalkoholiker, da man wirklich mit jedem Albaner bei der Begruessung trinken muss. Erstes Gebot: ”Trink niemals allein, da du die kurzen Stunden der Nuechternheit brauchst, um deine Eingeweide wieder unter Kontrolle zu bringen!!!” Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, mich als strenggläubiger Muslim auszugeben, der einfach aus Gottes Gebot diesen Stoff nicht trinken kann....da muss ich echt nochmal drueber nachdenken..Selbstschutz nennt man das, so meine ich verstanden zu haben..Ansonsten tanz ich halt den Dervish oder fall wahrscheinlich wie ein mueder, besoffener Koala anstatt vom Baum, halt vom Berg...
Wir haben verdammtes Glueck unseren eigenen Privatuebersetzer zur Verfuegung zu haben, da Cameroon nicht nur ein lustiger Kerl ist, sondern wirklich einiges von dieser sensationell komplizierten Sprache gelernt hat. Eigentlich urspruenglich aus dem Altgriechisch stammend, vom Alttuerkischen durchsetzt und vom Slibbo-Serbisch-Rumänischen noch uebertuencht. Bei fast jedem wichtigen Wort schuettele ich nur den Kopf und muss fragen, ob dass nun wirklich ernst gemeint sei, so lang und fremd erscheinen mir diese Balkanphrasen.
Unser Nachbar im Dorf hat den Star der Manege in seinem Garten. Ich wunderte mich schon extrem, wie Cameroon und Coyote mit aufgestelltem Nackenhaar an der Gartenluke vorbeischlichen, wobei sie immer peinlich genau darauf achteten, dass die Haupttuer des Hauses geschlossen war, so dass keine unerwarteten, schicksalshaften Begegnungen passieren konnten. Irgendwo hinter der Tuer, lauernd in der Dunkelheit, lebt die Seele ”Obama`s”, dem Top-Nr.1 Kampfhund Albanien`s, wie mir immer wieder versichert wurde. Eigentlich dachte ich es sei alles nur schechter Witz den sich Coyote mal wieder ausgedacht hatte, aber nachdem dieses Kalb uns eines Abends anfing ueber fuenfzig Meter mit fletschenden Zähnen und pendelnder Zunge zu jagen, muss ich sagen, dass Stephen King´s Cujo eine kleine jammernde Katze ist gegen diese ganz neue Spezie von Hunddämon. Im Uebrigen hat irgendeine tieftraurige Huendin einen neuen kleinen Dämonen unter tiefen Schmerzen geboren, und was glaubt ihr wie der kleine Kläffer heisst?...naja es liegt auf der Hand...der kleine Donny Drumpf wird seinen Vater noch um einiges uebertreffen!
Es wird mir immer mehr bewusst, wie wichtig es ist einen mentalen Austausch mit anderen interessierten Menschen zu haben. Jedes Individuum hat unterschiedlichste Formen von Auffassungsgabe im Bezug auf unser zeitlich befristetes Darsein hier auf Erden. Der mulitkulturelle Austausch im Bezug auf sozio-harmonische Strukturen in Konfliktsituationen ergibt einen grossen Teil unseren Inspiration zu existieren, um uns in unserer eigenen pyschosomatischen Entwicklung zu helfen. Manchmal erscheint mir die veräusserte Tendenz unserer modernen europäischen Gesellschaft, als eine immer mehr präsente authentische Form von eigenen Beduerfnissen. Trotzdem begegne ich immer mehr jungen Menschen, die diese fast schon schicksalshafte Tendenz im Zeitalter der maschinellen Indoktrinierung hinterfragen, um andere alternative Formen des Zusammenlebens zu finden. Vielleicht geht es um eine Re-konditionierung von Urspruenglichkeit, um das Erkennen, warum animistisch, archaische Gesellschaftsstrukturen so wichtig fuer unsere harmonische Existenz sind. Vielleicht beinhaltet diese Besinnung eine neue Form von monogamer mentaler Polygamie (um unsere Sexualität und den Eigentumsanspruch zu balancieren), eine gemeinschaftliche Zentralisierung jeglichem Eigentums ( Ausgeglichenheit) oder ganz einfach nur eine Realisierung von soziozentralen Strukturen, wobei der Stamm wieder wichtiger erscheint, als die Veräusserungen des Individuums. Auf dem Land in Albanien, wie in allen archaischen Gesellschaftsformen, gibt es immer noch lebendige Methoden im Austausch von Erfahrung, Moral, Gerichtsbarkeit oder Aufgabenverteilung, um die Harmonie zwischen den Menschen zu fördern. Zumeist wird speziell beim Austausch dieser Erfahrungen auf das Alter sehr viel wert gelegt. Der Bereich der Erfahrung mit dem Hintergrund der Genuegsamkeit und Achtsamkeit schafft eine gewisse Reife, um Entscheidungen unter der Hilfenahme von Distanz zu treffen. Nebenbei wurde in archaischen Strukturen die Lebensqualität anhand von Erfahrung gemessen, so dass junge Menschen auf ihrem Weg gefuehrt wurden, um ihre individuelle Tatkraft in Sachen Moral, Handwerk oder auch Weisheit zur Reife zu bringen und ihnen zu helfen, ihren Weg im Gleichgewicht zu beschreiten. Das alte Wissen sollte nicht in Vergessenheit geraten, so dass der erste Schritt eines jungen Menschen eine Einfuehrung in die alten Bräuche war, welche später relativiert wurden, und sich eventuell weiter entwickeln konnten. Obwohl ich persönlich glaube, dass Alter mit Sicherheit Erfahrung mitbringt, muss man Bedenken, dass Erfahrung geprägt ist von den veräusserten Erscheinungsformen von Entscheidung, welche die jeweilige ältere Person in seinem Leben getroffen hat. Abhängig von den Gewohnheiten des Individuums die Objekte dieser Welt zu betrachten, die antrainierten Gewohnheiten durch bewusste Handlung im Verlaufe des Lebens zu ersetzen, wird dann die Weissheit geprägt, welche ein Stamm braucht, um aufrichtig wahrhaft auf seinen Wegen geleitet zu werden. Erst in der Distanz der Meinung und im Beobachten von vielfältiger Möglichkeit der subjektiven Erfahrung liegt wahre, spontane Weisheit verborgen.
Aber auch nur mit einem Hauch aus Weisheit entspricht die archaische Struktur einer verallgemeinerten Logik, welche die grösstmögliche Form von Ueberleben eines Stammes fördert.
Einen Teil dieser Logik sieht man hier in Albanien, wo wie im Uebrigen ueberall, die Menschen einen grossen Teil ihrer Ursprungsgenetik in unbewusster Form, verkleidet als animalische Tendenz in sich tragen. Ein Teil dieser Genetik ist beispielsweise der ” Turm der Rache” (Lock-in-tower oder auf alb. Kulla i ngujimit).
Blutfehden gab es sehr wahrscheinlich vom Anbeginn der Zeit. Wenn Ehrenkodexe verletzt und zu grossartigen Missverständnissen fuehren, kehrt das Gedächtnis als veräusserte Form des unbewussten Ueberlebensinstinkts zurueck, wobei der spontane Reflex und das Recht des Stärkeren sein eigenes Ueberleben sichert. Im Zeichen des Tieres regelt das Individuum seine Ansprueche und sichert seinem Klan gleichzeitig die Ehre und die zukuenftige Generation. Es ist schwer zu sagen, wie stark diese Blutrache in Albanien noch ausgelebt wird. Es heisst, dass im Geheimen diese Form des ritualisierten Tötens immer noch legal im Hinterland praktiziert wird. ”50 Männer fuer eine diskrimierte Frau” oder ”5 Männer fuer ein Stammesoberhaupt” seien der Tribut fuer unzulängliches Verhalten.
Die soziale Struktur der albanischen Dörfer entspricht ungefähr dem typischen Bild archaischen Lebens. Die Männer bilden das Gesetz der Strasse, der Gerichtsbarkeit, der Ernährung (Vieh, Hausbau, Landwitschaft, Jagd) und das Resort der Frau liegt im Heim der Familie, wie beispielsweise die Kleidung, die Ernährung, der Kindererziehung und des Sammelns von Holz und Kräutern. So sieht man kaum eine Frau in den Cafes der Ortschaft, welche zur absoluten Männerdomäne avisiert. Dem Mann obliegt es beim Rakhia sich zu laben, um die politischen Verhältnisse des Ortes, wie auch die Entwicklung zu diskutieren. Da ich leider mit den Damen keine Zeit verbringen darf, vermute ich, dass diese aehnliche Diskussionen hinter versteckten Gardinen haben, um dem Gatten ihre Ansicht danach leise ins Ohr zu fluestern. So wird auch das weibliche Beduerfnis honoriert und fliesst als Teil der Meinung in die sozio-politischen Strukturen des Dorfes ein. Diese ganz klar vorgelebten Organisationen werden niemals durchbrochen, so dass rein psychisch keine Unsicherheiten entstehen, welchen Aufgaben man sich in seinem Leben darbieten sollte. Ausserdem wird hier die Grundtendenz des menschlichen Erlebens sichtbar, welche die chaotischen Formen der Natur zwar in sich trägt, aber ueber eine gewisse logische Vorstellung, eine eigene menschliche Anschauung schafft, so dass menschliche Strukturen nur teilweise in animalische Formen zurueckfallen können.
Ähnlich dem Gottesglauben ergibt dieses Sozialverhalten eine Art der Sicherheit, welche dazu beiträgt, dass eine solide gemeinsame Anschauung entwickelt wird, um unter einfachsten Bedingungen das Ueberleben zu ermöglichen.
Es ist wunderbar zu erfahren, wie alte Menschen, aber auch insbesondere Frauen mit grossem Respekt und Geduld behandelt werden. Hier werden Alte nicht abgeschoben, sondern als ausserordentliche Mitglieder einer funktionierenden Gesellschaft betrachtet. Auch Frauen haben diesen absoluten Ehrenstatus, als Mutter der Kinder in der Familie, als Beschuetzerin der Erde, des Blutes und natuerlich als Ernährerin des Hausstandes angesehen zu werden. Und welche Frau geniesst nicht den Status der absoluten Verehrung? Jeder Frau, jedem Alten und jedem Kind wird sofort im Bus ein Platz geschaffen. Das Sinnbild der magischen Präsenz des Lebens, als irdische Ursprungsform, als Schoss und Weisheit der ersten Natur, gelten hier den meisten Männern als heilig. Deshalb erhält die Urmutter und der Urahn einen Ehrenplatz in der Gesellschaft. Die rein physisch schwächsten und wichtigsten Glieder werden mit dem Blute beschuetzt. In vielen Formen des Erlebens gelten in Albanien das Heim, die Erde (das Land), die Mutter und der Vater, die Frau und die Kinder als das Wichtigste im Leben eines Mannes, welche niemals durch Wort oder Tat angegriffen werden duerfen. In diesem Bereich, wie auch bei Wortbruechen (Unwahrheit) kommt die Blutfehde zum Tragen. Die meisten anderen Probleme in einer Gesellschaft geraten unter Zuhilfenahme des Humors und der Selbstdistanz zur Nebensache.
Eine weitere wichtige Instanz einer archaischen Struktur ist die Gastfreundschaft und gemeinschaftliche, soldarische Hilfe in Notzeiten.
So sieht man beispielsweise eine selbstlose Hilfsbereitschaft, die so weit geht dass einige Dorfbewohner mit dir fuenf Stunden irgendwelche Berge auf unzugängigen Wegen hochkraxeln, damit man nicht irgendwo im Hinterland verloren geht. Auch eine Form der Gastfreundschaft ist das beständige Teilen des Essens, wie auch das gegenseitige Anbieten von Komfort, sei es nun in Bussen bei Sitzgelegenheiten oder einem Bett im Haus. Immer soll es nur das Beste fuer den Gast sein!
Was mich ueberraschte, war auch, dass Albaner es manchmal als unehrenhaft ansehen, den Gast bezahlen zu lassen. Ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern in wievielen Häusern ich die vergangenen Tage eingeladen wurde. Selbst in Bussen oder Restaurants vermindert man die Preise oder gibt zu verstehen, dass einem Gast der Ehrenplatz gebuehrt.
Landalbaner sind wahrhaft grossherzige Menschen! Und Albaner sind Muslime, um mal dem Medienspektakel unserer Welt etwas entgegenzuwirken...
Das Einzige was mir zur Last fiel (Ehrenkodex) ist, dass ich nun einmal Deutscher bin. Durch den Einfall der Nazis im zweiten Weltkrieg herrscht speziell auf dem Land etwas Zurueckhaltung, sobald sie erfahren, dass man ein Nachfahre dieser absurden Generation ist. Die Partisanos (die alten Ehrenmänner) zogen sich in die Berge zurueck und leisteten erbitterten Wiederstand gegen die Eindringlinge. Viele juedische Familien wurden zu Tausenden versteckt, um nach dem Krieg in das verheissungvolle Israel ueberzusiedeln. Hoffen wir, dass diese sich bei den Bergalbanern fuer ihre fast schon ueberirdische Gastfreundschaft bedankt haben. Ich habe mich deshalb entschieden nach einer Notluege zu greifen, um mich als juedischer Schwede zu verkleiden.

Wir wollen ja noch einige Zeit die grosse Kunst dieser Gesellschaft geniessen...

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